Fantastisches
Um was es hier geht ...
"Fantastisch" hat etwas mit Fantasie zu tun, geht ein wenig ins Überwirkliche, vielleicht ins Magische oder Mythische. Es sind keine Szenen, die in der wahrgenommenen Realität so vorkommen oder existieren.
Vielleicht sind es Blicke in und hinter die Dinge, ein Hineinstellen dieser Dinge in einen anderen, größeren Zusammenhang oder eine Erhöhung zu diesem hin ... Ich weiß es nicht.
Ich habe grundsätzlich eine Abneigungen dagegen Dinge, die bereits in einer bestimmten Form da sind, nochmal abbildend zu kopieren. Vielmehr suche ich die Dinge zu erhöhen, ihnen eine zusätzliche Dimension zu verleihen oder sie in diese leicht hineinragen zu lassen, so wie Kirchtürme mit ihren Spitzen in den Himmel stossen oder in dessen Richtung zeigen ...
Natürlich gibt es auch die andere Richtung nach unten - Licht und Schatten, das Niedere und das Höhere, Lichtes und Unheimliches, wie auch immer...
Die folgende Collage zeigt einige - ausschließlich digital erstellte Bilder - die ich als "fantastisch" im oben beschriebenen Sinne verstehe.
Geheimnis des Baumstumpfs
Typisch für die oben beschriebene Art der Wahrnehmung scheint mir das folgende Bild. Es war einfach ein morscher Baumstumpf, den ich im Vorbeigehen sah und der sich irgendwie mir einprägte. Einfach zeichnen, abbilden war und ist mir zu langweilig und so habe ich den Bildeindruck transformiert.
Mondmagier

Mystisch vs. mythisch
Der Ausgangspunkt des folgenden Bildes war ein sehr geheimnisvoll wirkendes Foto, das ich im Kloster Maulbronn gemacht hatte - entscheidend ist der kleine Lichtdurchlass unten in der Mauer, der etwas leicht Mystisches an sich hat. Die restliche Szenerie, die Figuren, dienen dazu einen Kontext zu schaffen ... irgendwie wirkt es etwas unheimlich, aber auch geheimnisvoll zugleich.
Man muss hier jedoch sehr präzise unterscheiden zwischen "mystisch" und "mythisch" - diese Begriffe werden leider zu oft verwechselt - es ist unumgänglich, sich hier Klarheit über das Wesen beider Begriffe verschaffen...
Mystisches Licht

Liegende und Stehende
Die folgenden Tuschezeichnungen sind eher symbolischer Natur.
Symbole sind "Fernrohre in eine andere Welt", wie Gustav Schwab es formuliert hat - in die Welt der seelischen Bilder.
Symbolisch I

Blume, Kopf und Drache
(Tusche, analog)
Symbolisch II

Schwangere mit Kugel
Tusche
Symbolisch III

Frau mit fantastischem Vogel
Tusche
Symbolisch IV

Pflanzen
Symbolisch V

Wasserspender
Symbolisch VI

Schlangen und Drachen
Symbolisch VII

König und Schlange
Symbolisch VIII

Zuflucht
Eine fantastische, sehr fremdartige Landschaft mit spontan modellierten Strukturen. Es ist ein Experiment, um herauszufinden welche Ausdruckskraft man mit Buntstiften auf getöntem Papier hat.
Durch die spezielle Art der Strukturierung wirkt die Landschaft verknöchert, fast leblos und hat einen Bezug zu meinen früheren Werke, die ich unter dem Arbeitstitel "post mortem" zusammengestellt habe.
Verknöcherte Landschaft

Buntstift auf getöntem Papier
Lebewelt

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Um was es geht ...
Der Tod ist ein Übergang. Das Mythische ist ein Übergang, eine Brücke zum Mystischen. Diese Brücke ist vielleicht der Übergang vom Vordergründigen zum Hintergründigen ...
Mythisch meint: die Mythologie betreffend, das Einkleiden von beobachteten oder wahrgenommenen Kräften der Natur in menschliche Gestalten bzw. Göttern, die diese repräsentieren.
Man erkennt dies an den Göttern der Griechen oder Germanen (der Donner symbolisiert im Donnergott "Thor").
Das rein Mythische ist somit darstellbar, das Mystische kann man lediglich andeuten.
Mystisches geht tiefer, ist wesentlicher, frei von Form und Gestalt des Vergänglichen - das in und durch die Dinge Wirkende.
Im Grunde geht es darum, dass eine Zeichnung oder ein Bild eine zusätzliche Dimension erhält, über das rein Gegenständlich-Bekannte hinausweist.
Bei einigen Zeichnungen bzw. Bildern dieser Seite habe ich genau diese Empfindung, das sie eben diese Brücke schlagen.
Die beiden folgenden Bilder sind, denke ich, sehr gute Beispiele hierfür.
Bei dem Frauenkopf ergibt sich diese zusätzliche Dimension durch die Beleuchtung und durch die Augen, ihren Blick. Ebenso ist bei der Darstellung das Licht die Brücke in diese höhere Dimension ... was auch immer dort sein mag.
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der tote König
Die folgende Bleistiftzeichnung entstand einfach aus Bildeindrücken, die ich beim Blättern in einem Buch über das Mittelalter, hatte. Thema bzw. Übergang ist hier der Tod.

Leichenschau oder "der tote König"
Bleistift auf Papier
In diesem Bilderzyklus, der vier Zeichnungen zu einem Thema umfasst, ging es mir darum das Zusammenwirken von Schwarz und Rot zu erkunden. Zugleich wollte ich das Blocken von Flächen, vor allem großer Flächen vermeiden, um bestimmten Bildbereichen oder gar dem Bild als Ganzem nicht zu viel Gewicht zu geben. Dadurch wirkt alles offener und leichter. Anstelle von Schattierungen habe ich die Strichstärken variiert.
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